© Bergfreunde-Muenchen PH

Rätikon Gebirge / Kleine Sulzfluh 2818 m

TL: Patricia H.
TN: 4
Autorin: Corina S.
Bilder: Corina, Patricia und Bahram
15.08.2024 - 18.08.2024

An Maria Himmelfahrt reisten 4 Bergfreunde in aller Früh ins Vorarlberger Montafon. Die Fahrt über Lindau, Bregenz und Bludenz nach Vandans zur Golmer Bergbahn verlief trotz Bauarbeiten reibungslos und wir starteten mittags zur ersten Etappe auf die Lindauer Hütte. Der steile Aufstieg in der Nachmittagshitze bei regem Bergbahntouristen-Gegenverkehr verlangte uns schon Einiges ab. Zum Glück konnten wir unterwegs auf der urgemütlichen Latschätzer Alpe einkehren, wo es außer kalten Getränken auch was für Auge und Ohr gab - zwei flotte Vorarlbergerinnen erfreuten die Gäste mit einer wilden Mischung aus Sirtaki und Cancan zu handgemachter Quetschnmusik. Angekommen auf der Lindauer Hütte gab‘s dann noch mehr Kultur: bei einer interessanten Führung im hütteneigenen botanischen Garten wurden uns heimische Pflanzen und vieles andere in der Gegend erklärt.

730 Hm, 6 km (geschätzt, Aufzeichnung in der Aufbruchshektik vergessen;-))

Am nächsten Tag wurde es dann gleich ernst. Wegen der unsicheren Wettervorhersage quälten wir uns um 5:00 aus den Schlafsäcken, um die 2818 m hohe Sulzfluh, Hausberg der Lindauer Hütte, zu besteigen. Mit vielen Blaubeer- und Fotostopps ging‘s über den Bilkengrat steil nach oben zur Schwarzen Scharte, anschließend über einen traumhaft schönen, blumenübersäten Gratweg zum riesigen Plateau und in abwechslungsreicher Kletterei auf den Gipfel. Allen Vorhersagen zum Trotz hielt das Wetter und wir konnten eine atemberaubende Aussicht auf Schweizer und Vorarlberger Gipfel genießen. Nach dem Hatscher retour über das Plateau entschlossen wir uns spontan zu einem Einkehrschlenker auf die gemütliche Tilisunahütte, um Energie für den immer noch beachtlichen Rückweg zu tanken. Nach fast 12 Stunden kamen wir erschöpft, aber stolz und zufrieden wieder auf der Lindauer Hütte an.

1493 Hm, 16,9 km

Nach den guten Erfahrungen des Vortags ließen wir uns auch am nächsten Morgen nicht vom Wetterbericht verschrecken und stiegen zunächst auf die Geißspitze. Bei mystischer Wolkenstimmung ging‘s weiter auf einem wunderschönen Gratweg und durch Blumenwiesen zum Schweizer Tor und dann über den Öfapass zur Sporaalpe. Weil die Almer dort so nett und ihr Käse so lecker waren, meldeten wir uns bei ihnen gleich für den nächsten Tag zum Frühstück an, auch um dem morgendlichen Nahkampf auf der Hütte zu entgehen.

1100 Hm, 12 km

Am letzten Tag kam dann tatsächlich der angedrohte Regen, und zwar sintflutartig. Zum Glück durften wir erst noch fürstlich auf der Sporaalpe frühstücken. Im Dauerregen tappten wir dann teils mit tierischer Begleitung zurück zur Golmer Bergbahn, die wir uns trotz gepfefferter Preise für die letzten 900 Hm nach unten gönnten. Die weitere Rückfahrt lief dann wieder problemlos - bis zum Umstieg auf die DB. Den Rest kann sich vermutlich jeder aus eigener leidvoller Erfahrung zusammenreimen ...

299 Hm, 5 km

Alles in allem eine tolle Tour in wirklich atemberaubender Landschaft und mit faszinierender Flora, vielen Dank an Patricia!