Treffpunkt München Hauptbahnhof 07:10 Uhr am Gleis mit dem Zug nach Oberstdorf, das sollte der Start unserer Tour sein. Bei mir artet der Start völlig in Stress aus, da ich in Feldmoching die U-Bahn verpasste und die nächste erst in 20 Minuten fuhr, zeitgleiche Ankunft von mir und der Abfahrt des Zuges…..was nun!?
Ich sprang in die S-Bahn und erreichte erleichtert in Pasing den Zug. So ein Glück. Die Beiden, Patricia und Franz, fand ich dann auch gleich. Dann begann erst mal eine entspannte Zugfahrt nach Oberstdorf. Dort nahmen wir dann den Bus zum Startpunkt unserer Tour im Kleinwalsertal. Schon bei der Busfahrt konnten wir den beeindruckenden Hohen Ifen vor uns sehen, schiffsgleich und einzigartig sticht er hervor. Um 11:30 Uhr waren wir dann endlich an unserem Ausgangspunkt.
Patricia hatte sich einen wunderschönen Weg über die Gottesackerscharte 1 967 m ausgesucht und nach anfänglichen Schwierigkeiten und etwas querfeldein, haben wir den Weg dann auch gefunden. Der Anstieg durch eine atemberaubende Pflanzen- und Blumenwelt war nicht sehr beschwerlich, zog sich aber dann doch 3 Stunden nach oben bis zum Gottesackerplateau. Von dort kann man dann schon wunderbar auf die Ostseite des imposanten Hohen Ifen schauen, in der Erwartung das ist ja nicht mehr weit. Aber weit gefehlt, auch dieser Weg zog sich noch 1 ½ Stunden über interessante Steinformationen. Der Weg gefiel uns auch sehr. Viele Steinmännchen säumten ihn und wir sprangen von Stein zu Stein dem Ifen immer näher. Einzige Sorge unser Aller war das zur Neige gehende Wasser. Die vor uns liegende Bergstation war an dem Tag nicht in Betrieb, unsere Hoffnung auf Wasser schwand. Aber das Glück hatte uns in dieser Hinsicht nicht ganz verlassen, als uns weitere Wanderer mitteilten, dass die Toiletten offen seien und wir dort Wasser holen konnten. Wir waren sehr erleichtert. Mit neuem Elan und Blick auf unseren letzten Aufstieg, konnte dann der schmale Weg, schräg hinauf entlang den Ifenwände beginnen. Eine Stunde stand an der Tafel, dass schaffen wir noch! Der Weg an der Ifenwand entlang führt direkt auf einen Durchschlupf zu. Oben angekommen, steht man plötzlich auf dem breiten und nur mäßig geneigtem Grasplateau des Ifen. 15 Minuten hieß es und der Gipfel nordwestlich gelegen wäre erreicht.
Patricia konnte sich gar nicht mehr fassen, so freute sich über die wunderschöne Blumenpracht und Heilkräuter, Franz stand ihr da in nichts nach. Ich dagegen bleibe eine Bewunderin, kann mir die Namen einfach nicht merken. Endlich am Gipfel 2 230 m und völlig erschöpft wurden wir mit einer unendlichen Schönheit und Weite belohnt. Unser Blick in den Norden erfasste die Gottesackerwände, Berge wohin das Auge sah, südlich das Kleinwalsertal, fantastisch.
Jetzt schnell die Anwesenheit weiterer Wanderer nutzen und uns fotografieren lassen. Ein langer Aufenthalt war uns nicht beschert denn es war schon spät, 17:00 Uhr und zu unserer Übernachtungshütte „Schwarzwasserhütte“ sollten es noch 2 Stunden sein. Dann mal los! Auch dieser Weg zog sich ganz schön in die Länge, war aber sehr gut zu gehen.
Endlich um ca. 19:00 Uhr waren wir dann in der Hütte. Müde und froh die Schuhe ausziehen zu können. Es wurde uns ein hübsches 4er Zimmer zugewiesen und mit kühlem Bier konnte dann der restliche Abend beginnen.
In der Nacht zog dann ein gewaltiges Gewitter auf, sehr schauderhaft, aber irgendwie auch aufregend und schön. Am nächsten Tag, nahmen wir dann nach einem guten Frühstück den kürzesten Abstieg, denn es regnete und so war eine weitere Tour nicht mehr so prickelnd. Unterwegs konnten wir auf der Melkalm noch feinen Käse erwerben. Der Bus brachte uns dann wieder nach Oberstdorf zum Zug nach Hause. Eine faszinierende, schöne Tour, sehr empfehlenswert!! ▲mp