Von Ischgl aus liegt die Heidelberger Hütte (2264 m), übrigens die einzige DAV-Hütte auf Schweizer Boden, 14 km und ca. 900 Hm entfernt. Ein paar Mitglieder der Gruppe haben sich ein Stück der Strecke ins weitläufige Fimbatal mittels Alpentaxi um 2 Std. verkürzt, zwei sind tapfer die Strecke gelaufen. Unterwegs haben wir dabei fast 600 Jungrinder, Esel und Pferde getroffen.
Am ersten Tag sind wir bei wunderschönem Wetter auf den Piz Davo Lais (3027 m) gestiegen, wie in der Region üblich nur mit Steinmandln markiert und mit viel Geröll. Am Rückweg haben wir 5 Schneehühner beobachten können.
Der Weg zur Breiten Krone (3079 m) am zweiten Tourentag war sogar bis zum Gipfel markiert. Wir hatten herrliches Wetter und einen wunderschönen Anstieg, der mit einem grandiosen Ausblick vom Gipfel belohnt wurde. Und wir fanden sogar einen windstillen Fleck, auf dem wir das Gipfelglück so richtig genießen konnten.
Am folgenden Tag wollten wir den Piz Moltana erklimmen, aber da wir hier keinerlei Wegspuren finden konnten und die Schnee- und Geröllfelder immer steiler wurden, haben wir kurz unter dem Gipfel den Rückzug antreten müssen.
Dafür konnten wir etwas oberhalb des Fimbapasses einen herrlich kühlen Schmelzwassersee erkunden, das Fußbad hat „rote Strümpfe gezeichnet“, die Rast an diesem See war herrlich und total einsam und vier Bergfreunde haben sich im Bild verdoppelt. Franz hat sich jeden Tag eine liegende Mittagspause gegönnt.
Am Donnerstag haben wir bei Dauerregen fast ausschließlich in der Hütte mit dem Kartenspiel „Hosn obi“ verbracht, wir haben Tränen gelacht. Und wir haben die Hüttenbibliothek geplündert.
Das Essen war ein Genuss, jeden Abend gab es ein 3-Gänge-Menu und als erste Vorspeise einen kleinen Gruß von der Küche. Da gab es schon mal kulinarische Leckerbissen, wie hauseigene Brunnenkresse raffiniert zubereitet.
Der Abreisetag war fast regenfrei, so haben wir den Fußmarsch nach Ischgl diesmal ohne Taxi gemacht und wunderschöne Blumen bestimmt. Kurz vor Ischgl haben wir noch den „Abenteuerpark“ samt Hängebrücke unsicher gemacht. Bei einem gemütlichen Abschlussessen haben wir auf der Heimfahrt diese wunderbare Woche ausklingen lassen.
Eine rundum erholsame, lustige Wanderwoche mit herrlichen Ausblicken, Bergblumen und vielen Murmelis. Leider war keines bereit sich streicheln zu lassen. Mit dabei waren Carola, Gertraud, Renate, Franz und Tourenleiter Ernst. ▲cr/eh