Am Sonntag, 20. Juni starteten von München aus 11 Bergfreunde zu einer Bergtourenwoche in den Bayrischen Wald. Unser Tourenleiter, Ernst Haselbacher reiste aus seiner neuen, alten Heimat Oststeiermark an und alle trafen wir uns dann am Baumwipfelpfad in Neuschönau. Dort schraubten wir uns in weiten Bögen über die Baumwipfel und bekamen einen ersten, wunderschönen Blick „über den Wald“. Bei der anschließenden Wanderung durch die Freigehege konnten wir u.a. einen großen Bären bewundern, der hinter sicheren Zäunen seine Runden drehte. Sodann fuhren wir zu unserem Hotel in Rabenstein oberhalb Zwiesel.
Die erste Wanderung war eine große Runde vom Arbersee auf den Großen Arber, mit 1456 m die höchste Erhebung des Böhmerwaldes, von dort weiter zum Mittagsplatzl mit herrlicher Aussicht und wieder hinab zum See. Eine sehr schöne und lange Tour bei bestem Wetter, die einer Tour in den Alpen an Hm in nichts nachstand. Natürlich durfte eine Einkehr in der Eisensteiner Hütte am Arber nicht fehlen. Nach der Wanderung ging es in unser gemütliches Hotel, wo für die einen ein Pool, für die anderen die Happy Hour auf der großen Terrasse oder einfach der Blick von dort oder dem eigenen Balkon über die weite Landschaft wartete.
Am Dienstag stiegen wir dann über die „Himmelsleiter“, mit mehreren hundert Steinstufen, auf den mit lauter Granitblöcken bedeckten 1373 m hohen „Lusen“, von dem man einen weiten Blick hinein ins „Böhmische“ hat und auch heute noch den ehemaligen Grenzverlauf gut erkennen kann. Auch hat man nachts vom Lusen einen grandiosen Sternenhimmel, da die Zivilisation weit entfernt ist.
Es pfiff ein kalter Wind, wie er für den Wald bekannt ist und so machten wir uns nach kurzem Schaugenuss auf, zum einige Meter unterhalb liegenden „Lusenschutzhaus“, in dem wir es uns gut gehen ließen. Ernst wollte mit dem Fahrrad abfahren, aber irgendwas klappte nicht ganz dabei (siehe Foto).
Am Mittwoch machten wir den Tag zum Motto und so wanderten wir bei Regen am Regen von Bay. Eisenstein nach Ludwigsthal, wo sich dieser wildromantisch dahinschlängelt. Eine sehr schöne und idyllische Tour im Herzen des Waldes. Bis zum Einbruch der Dunkelheit saßen wir dann noch ganz gemütlich auf unserer mittlerweile liebgewonnenen Terrasse im großen Kreis zusammen um den Tag bei anregenden Gesprächen ausklingen zu lassen. In der Nacht gab es dann kräftige Gewitter mit kuriosen Blitzen und lautem Krachen, die scheinbar die Luft so reinigten, so dass am nächsten Tag die Sonne schien, als wäre nichts gewesen
Der „Große Rachel“ mit 1453 m gehört mit zu den drei bekanntesten und höchsten Gipfeln des Waldes und somit zur Besteigungspflicht! Eine sehr schöne Wanderung bei herrlichem Wetter über Bergrücken, in der noch sehr viele Gerippe der alten Bäume aus der Baumsterben-Zeit stammen. Zwischendrin aber bereits viele neu gewachsene Jungbäume, die dem Wald ein frisches Aussehen verliehen. Auch von diesem Gipfel hatten wir einen wunderschönen Blick auf die von uns Tage zuvor bestiegenen Arber und Lusen, sowie wiederum weit ins Böhmische. Nach einer langen und gemütlichen Rast gings hinab zur Rachelkapelle und weiter zum Rachelsee, der wunderschön im Wald eingebettet liegt. Das „Waldschmidthaus“ lud uns noch zum Verweilen ein und dann ging es hinab zum Bus und zurück Ausgangspunkt.
Am letzten Tag war eigentlich noch eine kleine Tour geplant, aber wetterbedingt stand das Waldmuseum in Zwiesel auf dem Programm, das sehr eindrucksvoll die harten Zeiten lehrte. Danach ging es in Richtung Heimat und ich denke, dass der ein oder andere gern zurückkehrt. Ein ganz besonderer Dank gilt unserem Tourenleiter Ernst Haselbacher, der mal eine Tour abseits des alpinen Rummels ins Programm aufnahm und ich denke, dass wir 12 Bergfreunde diese 5 Tage sehr genossen haben. Besonders schön waren auch immer die harmonischen Abende auf der großzügigen Terrasse mit dem wunderschönen Blick auf Zwiesel und den Bay. Wald, das sehr gute Essen, die herzlichen Wirtsleute und tolle Bergfreunde! ▲fs
